Budapester Schuhe gehören zum Größten, was das Schuhmacherhandwerk zu bieten hat, die eleganten Lederschuhe verdanken ihren Namen vermutlich der ungarischen Hauptstadt, wo bereits im 19. Jahrhundert die Kunst der Herstellung hochwertiger, rahmengenähter Herrenschuhe erblühte. Ursprünglich waren sie reine, handgefertigte Herrenmodelle, wie man an der Machart unschwer erkennen kann. Heute werden Damenschuhe hergestellt, welche den Originalen ähneln, seltener findet man Damenmodelle, welche die Original-Machart aufweisen.
Die echten Budapester Schuhe – bei exklusiven Online Shops
Budapester zeichnen sich durch einen Komplex von Merkmalen aus, erst bei vollständiger Erfüllung aller Kennzeichen spricht man vom echten Schuhmodell. Die Eigenschaften sind:
- rahmengenähte Machart
- Derby Schnittform
- hochwertiges Vollleder
- Full Broguing
- Lyra-Lochung
- Flügelkappe
- Fersenkappe
- gerader, steil aufgeworfener Leisten
Rahmengenähte Machart und Derby Style – exklusiv online bestellen
Der Budapester wird in rahmengenähter Machart zwiegenäht, was bedeutet, dass bei der Verbindung von Sohle und Schaft zwei Nähte eingesetzt werden, dabei verwendet man einen Lederrahmen. Die Sohle wird zunächst an den Lederrahmen angenäht und dieser Rahmen wird anschließend mit dem Schaft vernäht. Dadurch lässt sich das Durchstechen der Brandsohle im Inneren des Schuhs vermeiden, sodass Feuchtigkeit nicht direkt durch die Sohle in das Innere des Schuhs gelangen kann. Die Schnittform des Budapesters ist die Derby-Form, mit offener Schnürung, also eine relativ sportliche Machart. Dafür vernäht man den Schaft auf dem Blatt, wobei die vorderen Teile des Schafts über der Lasche liegen und so offen bleiben. Was dies genau bedeutet, erkennt man, wenn man den komplett geschnürten Schuh betrachtet, bei welchem die Lasche sichtbar bleibt. Dies versteht sich im Gegensatz zur geschlossenen Schnürung der klassischen Oxford-Machart, bei welcher der Schaft unter dem Blatt festgenäht wird. Ist der Oxford ganz geschnürt, bleibt die Lasche bedeckt. Bedeutung haben diese stilistischen Feinheiten für die Etikette, entsprechend sozialer Vorgaben, wie man sie etwa im Knigge wiederfindet. Der Oxford-Schnürschuh in Schwarz ist der formelle Schuh für alle bedeutenden, offiziellen gesellschaftlichen Ereignisse, etwa offizielle, geschäftliche Verpflichtungen, gesellschaftlich bedeutsame Veranstaltungen oder Begräbnisse. Der Derby, in diesem Fall der Budapester, insbesondere in Braun, Cognac oder mehrfarbig, gilt hingegen als der sportliche Schuh für inoffizielle Events und private Veranstaltungen. Er ist jedoch als Schuh äußerst hochwertig und stilvoll, er besteht vollständig aus Leder in vernähter Form, es gibt keine geklebten Verbindungen, Nägel oder Schrauben. Eine Korkausballung zwischen Brandsohle und Sohle sorgt darüber hinaus für ein individuell geformtes Fußbett, ein entscheidender Faktor für optimalen Tragekomfort.
Budapester Zierde beim Online Kauf - Broguings und Lyra-Lochung
Sein typisches Design verdankt der Budapester seiner diffizilen Gestaltung mit Applikationen und Lochmusterungen. Letztere werden als Broguings bezeichnet, Schuhe, die vollständig mit Broguings gestaltet sind, nennt man Brogues. Sind die Brogues auf der weit geflügelten Vorderkappe, der Fersenkappe und an den Seitennähten des Schuhs vorhanden, nennt man das entsprechende Schuhmodell Full-Brogue. Bis dahin betrachtet ist ein Full-Brogue in der Machart identisch mit dem Budapester.
Steil aufgeworfene Vorderkappe – der Budapester Leisten
Der entscheidende Unterschied zwischen dem Full Brogue und dem Budapester liegt schlicht im verwendeten Leisten. Der Budapester Leisten ist durch eine deutlich steil aufgeworfene, hohe Vorderkappe gekennzeichnet. Der Full Brogue hat eine sachte ansteigende Vorderkappe ähnlich wie bei anderen, regulären Schuhmodellen. Um es deutlich auszudrücken, jeder Budapester ist ein Brogue, aber nicht jeder Brogue besitzt die steil aufgeworfene Vorderkappe, welche aus ihm einen Budapester machen würde. Letzterer ist jedoch trotz all seiner Vorzüge keineswegs ein Schuhmodell für Business oder formelle Anlässe, dafür ist er einfach zu modisch orientiert.