Die Erfolgsgeschichte von Gore-Tex begann 1958 in den USA im Keller der Familie Gore. Vater Bill Gore arbeitete zu dieser Zeit bei DuPont, einem Chemiekonzern. Sein Sohn studierte Chemie. Beide erkannten das Potenzial von Polytetrafluorethylen, kurz PTFE.
Aufbau und Einsatz von Gore-Tex
PTFE , das auch Teflon genannt wird, ist eine dampfdiffusionsoffene Membran, deren Hauptmerkmal die Wasserundurchlässigkeit ist. PTFE wird bei der Produktion so lange mechanisch expandiert, bis eine mikroporöse Membran entsteht. Diese hat eine gitterartige, luftige Struktur. Die Poren sind bis 20.000-mal kleiner, als ein Wassertropfen, haben aber einen ausreichend großen Durchmesser, um Wasserdampf passieren zu lassen. Das macht den Stoff atmungsaktiv. Feuchtigkeit wird über Wasserdampf, der durch die Wärme des Körpers entsteht, nach außen geleitet und neue Feuchtigkeit kann nicht eindringen. Deshalb sind Gore-Tex Textilien gerade bei Sportlern und Outdoor-Fans so beliebt. Aber Gore-Tex wird auch in anderen Bereichen eingesetzt. So gehören besonders langlebige Schalt- und Bremszüge für Fahrräder, Implantate und Patches für Herz- und Gefäßchirurgie ebenfalls zu Produkten, die aus Gore-Tex hergestellt werden.
Gore-Tex Materialien
Das Haupteinsatzgebiet von Gore-Tex ist allerdings die Textilindustrie. 1976 kamen die ersten Bekleidungsstücke aus diesem Material auf den Markt. Gore-Tex wird hauptsächlich im Sport- und Freizeitbereich eingesetzt. Heute unterscheidet man zwischen fünf unterschiedlichen Kategorien:
- Durch hohen Tragekomfort zeichnet sich Gore-Tex Performence Shell aus. Hier ist die Membran fest mit dem Oberstoff verbunden. Das Netzfutter befindet sich lose im inneren Teil.
- Gore-Tex Pro Shell gehört zu den resistenten Materialien und wurde für den Einsatz unter Extrembedingungen entwickelt. Hier wird die Membran mit dem Innenfutter und einem widerstandsfähigen Außenmaterial durch Laminierung verbunden. Bekleidung aus Pro Shell erkennt man an ihrem typischen Rascheln, das durch den festen Stoff entsteht.
- Bei Gore-Tex Paclite Shell gibt es kein Innenfutter. Stattdessen ist die Membran im Inneren mit einer atmungsaktiven Schutzschicht versehen. Dass macht die Bekleidung sehr leicht und einfach verstaubar. Nachteil von Paclite Shell ist, dass er weniger abriebfest ist und sich zum Beispiel nicht für die Herstellung von Rucksäcken eignet.
- Bei Soft Shell handelt es sich ebenfalls um ein dreilagiges Material. Das Innenfutter ist hier ebenfalls auflaminiert, jedoch aus einer Flanell- oder Fleeceschicht, was den Tragekomfort erhöht und das Material weich und anschmiegsam macht und gleichzeitig wärmt. Bekleidung aus Soft Shell eignet sich besonders für die kalte Jahreszeit. Nachteil von Soft Shell ist die geringere Atmungsaktivität.
- Eines der neusten Produkte aus dem Hause Gore-Tex ist Active Shell, das die Eigenschaften von Soft Shell und Pro Shell vereint. Hier wird durch eine dünnere Membran und ein direkt in die Membran integriertes Innenfutter eine hohe Atmungsaktivität erreicht. Bekleidung aus Active Shell ist außerdem sehr leicht und hat einen hohen Tragekomfort.
Produkte und Pflege
Gore-Tex wird heutzutage in verschiedenen Bekleidungsstücken verwendet. Jacken, Hosen und Schuhe aus diesem Material zeichnen sich dadurch aus, das sie atmungsaktiv und wasserfest sind. Durch die neuen Herstellungsmethoden können sie auch in kalter Umgebung und unter widrigen Umständen eingesetzt werden. So war das Unternehmen offizieller Ausstatter einer Antarktisexpedition im Jahre 1990. Ebenso hat sich das Unternehmen einen Namen als Hersteller antistatischer Arbeitskleidung gemacht und im Jahre 2002 dafür mit dem Plunkett Award für Innovation ausgezeichnet. Aufgrund der Struktur des Materials wird empfohlen, Kleidung aus Gore-Tex nicht mit Waschmittel in Pulverform zu waschen, da dies die Poren verkleben könnte.